Schon in der Antike zerbrachen sich namhafte Philosophen den Kopf darüber, was den Menschen nach dem Tod erwartet. Die Existenz der Seele, des Geistes nach dem Verlassen des Körpers, ist elementarer Bestandteil jeder Religion. Damit aufgewachsen und nach diesen Grundsätzen erzogen, streben wir alle ein möglichst langes Leben an; perfekt wäre die Unsterblichkeit! Die wissenschaftliche Forschung hilft mit immer neuen Erkenntnissen, dieses Ziel in kleinen Schritten zu erreichen. Dazu gehört auch die Erforschung bestimmter Subtanzen und deren Wirkung auf unseren Körper.
Aktuell favorisierte Wege zum längeren und gesünderen Leben
Es ist nicht verwunderlich, das Magazine und Internetseiten zum Thema Gesundheit, gesunde Ernährung und Vitalität nicht über Mangel an Lesern klagen müssen. Artikel über neuste Forschungsergebnisse zur Verlängerung der Lebenszeit gehören zu den meistgelesenen überhaupt. Was in den 1970er Jahren mit einer weltweiten Epidemie von Joggern und Aerobic-Fanatikern begann, setzt sich in der Gegenwart durch andere Fitness-Trends fort. Zumba gehört dazu und nicht nur im kalifornischen Silicon Valley grassiert derzeit das intermittierende Fasten.
Das wurde zur neuen Lebensphilosophie, selbst beim CEO von Facebook, nachdem über 30 Jahre alte Forschungsergebnisse erneut bestätigt wurden. Denen zufolge hat in mehreren Tierversuchen dieses Intervallfasten erstaunliche Resultate erbracht. Zu denen gehört, dass das Risiko an Diabetes, Krebs, Arteriosklerose, Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erkranken, bei Mäusen, Laborratten, Kaninchen und Menschenaffen deutlich niedriger war, als bei einer normal ernährten Vergleichsgruppe. Besonders markantes Ergebnis war, dass die im Intervall fastenden Tiere bis zu 30 % länger lebten, als ihre wohl genährten Artgenossen. Zugleich wurde festgestellt, dass die gesundheitlich bedingte Lebensqualität bei den fastenden Versuchstieren bis zum Tod deutlich höher war. Sie litten erheblich weniger unter degenerativen, altersbedingten Erkrankungen wie Arthritis, vermindertem Sehvermögen oder der Abnahme von Muskelmasse.
Was hilft, um bis ins hohe Alter gesund zu bleiben?
Immer wieder tauchen in den Medien Berichte über so genannte Wundermittel auf, denen unglaublich Fähigkeiten zugeschrieben werden. Brokkoli soll angeblich Stoffe enthalten, die Krebszellen besiegen können.
Im australischen Queensland gelangte der Blushwood Tree zur Berühmtheit, denn Extrakte aus seiner Frucht haben in der Tat in Tierversuchen Krebsgeschwulste binnen kurzer Zeit verschwinden lassen.
Dass in der für die Chemotherapie genutzten Medikamentengruppe der Taxane ein Hauptbestandteil von der Pazifischen Eibe stammt, ist eines der Beispiele, wie Pflanzen Menschen helfen können. Und zur Krebsvorsorge werden von Vegetariern und Ärzten gleichermaßen bestimmte Früchte empfohlen. Diese sollen die Fähigkeit besitzen, in großen Mengen freie Radikale im Körper zu vernichten, die für Krebs und etliche andere Erkrankungen verantwortlich gemacht werden. Eine dieser gesunden Leckereien ist die Guyabano, auch als Soursop bekannt, die inzwischen in pulverisierter Form als Getränk oder als Nahrungsergänzungsmittel angeboten wird.
Und wer ein wenig im Internet stöbert, der findet dann auch das Geheimrezept philippinischer Heiler, bei denen die Frucht Cayumito hoch im Kurs steht. Ursprünglich stammt die Cayumito oder Caimito aus Mexiko, wurde aber während der Kolonialzeit auf das Inselparadies im Pazifik verschleppt. Diese in Europa kaum bekannte Frucht wird als natürlicher Klebstoff, gegen Krebs, Arteriosklerose, Magengeschwüre, bei ausbleibender Schwangerschaft oder schlicht als leckerer Nachtisch genutzt.
Deutlich seriöser sind die Berichte von Forschungsinstituten und renommierten Universitäten, die mit wissenschaftlichen Methoden verschiedenste Stoffe im Körper des Menschen analysiert und erforscht haben. Einige davon müssen im Körper in größeren Mengen vorhanden sein, denn sie sind an zahllosen Prozessen beteiligt, die für die Lebenserhaltung notwendig sind. Eine dieser Substanzen ist das Mineral Magnesium.
Magnesium – das minerale Multitalent
Magnesium, ein im Körper reichlich vorhandenes Mineral, ist natürlicherweise in vielen Lebensmitteln enthalten. Die Substanz wird anderen Nahrungsmitteln zugesetzt, ist als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich und in einigen Arzneimitteln enthalten. Magnesium ist ein Kofaktor in über 300 Enzymsystemen, die verschiedene biochemische Reaktionen im Körper regulieren, einschließlich der Proteinsynthese, der Muskel- und Nervenfunktion, der Blutzuckerkontrolle und der Blutdruckregulierung. Magnesium wird für die Energieproduktion, die oxidative Phosphorylierung und die Glykolyse benötigt. Es trägt zur strukturellen Entwicklung des Knochens bei und ist für die Synthese von DNA, RNA und des Antioxidans Glutathion erforderlich. Magnesium spielt auch beim aktiven Transport von Calcium- und Kaliumionen durch die Zellmembranen eine Rolle, ein Prozess, der für die Nervenimpulsleitung, Muskelkontraktion und normalen Herzrhythmus wichtig ist.
Ein Erwachsenenkörper enthält ungefähr 25 g Magnesium, wobei 50% bis 60% in den Knochen und der Rest in Weichgewebe vorhanden sind. Weniger als 1% des gesamten Magnesiums befindet sich im Blutserum. Überflüssiges Magnesium wird über die Niere ausgeschieden. Aber wie bei allen Stoffen, so gilt auch beim Magnesium, dass zu viel davon gesundheitliche Risiken enthält. Wer sichergehen will, dass seinem Körper ausreichend Magnesium zu Verfügung steht, der kann sich nach den Einnahmeempfehlungen für Magnesium des US-amerikanischen Institute of Medicine richten.
Empfohlene Nahrungsergänzung mit Magnesium
Aufgelistet nach Alter und Geschlecht (männlich / weiblich) werden folgende Dosen empfohlen:
- Geburt bis 6 Monate 30 mg / 30 mg
- 7-12 Monate 75 mg / 75 mg
- 1-3 Jahre 80 mg / 80 mg
- 4-8 Jahre 130 mg / 130 mg
- 9-13 Jahre 240 mg / 240 mg
- 14-18 Jahre 410 mg / 360 mg
- 19-30 Jahre 400 mg / 310 mg
- 31-50 Jahre 420 mg / 320 mg
- 51+ Jahre 420 mg / 320 mg
Nahrungsmittel mit hohem Magnsiumgehalt
Magnesium ist in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln sowie in Getränken weit verbreitet. Grünes Blattgemüse, insbesondere Spinat, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen und Vollkornprodukte sind gute Magnesiumquellen. Im Allgemeinen liefern Nahrungsmittel, die reich an Ballaststoffen sind, auch große Mengen Magnesium. Einige Frühstückszerealien und andere angereicherte Lebensmittel beispielsweise aus dem Fitnessbereich werden mit Magnesium versetzt. Vorsicht ist geboten bei bestimmten Arten von Nahrungsmitteln. In der Lebensmittelverarbeitung entstehen beispielsweise durch die Raffination von Getreide oder Zucker Nahrungsmittelzusätze, die den Magnesiumgehalt im Körper erheblich senken können.
Leitungswasser, Mineralwasser und abgefülltes Wasser können auch Magnesiumquellen sein. Aber die Magnesiummenge im Wasser variiert. Je nach Region, Quelle und Marke sind zwischen 1 mg / l und mehr als 120 mg / l üblich.
Wird Magnesium durch Nahrungsergänzungsmittel dem Körper zugeführt, ist zu beachten, dass die Aufnahme durch die Darreichungsform des Magnesiums teilweise sehr unterschiedlich sein kann. Magnesiumformen, die sich gut in Flüssigkeit auflösen, werden im Darm vollständiger resorbiert als schwer lösliche Substrate. In Studien wurde festgestellt, dass Magnesium in den Aspartat-, Citrat-, Lactat- und Chloridformen vollständiger absorbiert wird und bioverfügbarer ist, als Magnesiumoxid und Magnesiumsulfat. Eine Studie ergab zudem, dass hohe Dosen von Zink die Magnesiumresorption beeinflussen und das Magnesiumgleichgewicht im Körper stören können.
Magnesiummangel
Ein symptomatischer Magnesiummangel aufgrund niedriger Nahrungsaufnahme bei ansonsten gesunden Menschen ist ungewöhnlich, da die Nieren die Ausscheidung dieses Minerals im Urin begrenzen. Regelmäßig zu niedrige Aufnahme oder übermäßige Magnesiumverluste aufgrund bestimmter Gesundheitszustände wie Alkoholismus oder die Verwendung bestimmter Medikamente können jedoch zu Magnesiummangel führen.
Zu den ersten Anzeichen eines Magnesiummangels zählen Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit und Schwäche. Wenn sich Magnesiummangel verschlechtert, können Taubheit, Kribbeln, Muskelkontraktionen und -krämpfe, Krampfanfälle, Persönlichkeitsveränderungen, Herzrhythmusstörungen und koronare Krämpfe auftreten. Ein schwerwiegender Magnesiummangel kann zu Hypokalzämie oder Hypokaliämie, also zu einem niedrigen Kalzium- oder Kaliumspiegel im Serum führen. Das kann lebensbedrohliche Ausmaße einnehmen.
Häufiger von Magnesiummangel betroffene Patienten
- Patienten mit chronischer Diarrhoe und Fettabsorption infolge Morbus Crohn, glutensensitive Enteropathie (Zöliakie) und regionale Enteritis können im Laufe der Zeit unter Magnesiummangel leiden.
- Bei Menschen mit Insulinresistenz und / oder Typ-2-Diabetes können Magnesiumdefizite und eine erhöhte Ausscheidung von Magnesium im Urin auftreten.
- Magnesiummangel ist bei Menschen mit chronischem Alkoholismus üblich. Bei diesen Personen ist die nicht ausgewogene Nahrungsaufnahme und der Ernährungszustand ausschlaggebend. Außerdem treten häufig gastrointestinale Probleme, einschließlich Erbrechen, Durchfall und Steatorrhoe (Fettstühle) infolge einer Pankreatitis auf. Alkoholiker sind zudem anfällig für Nierenfunktionsstörung mit übermäßiger Ausscheidung von Magnesium in den Urin. Sie leiden oft unter einem Mangel an Vitamin D, an Hyperaldosteronismus oder akuter alkoholische Ketoazidose als Folge einer Lebererkrankung, was alles zu einem niedrigeren Magnesiumspiegel im Körper beitragen kann.
- Ältere Erwachsene haben physiologisch eine geringere Magnesiumzufuhr als jüngere Erwachsene. Darüber hinaus nimmt die Magnesiumaufnahme aus dem Darm ab und die renale Magnesiumausscheidung nimmt mit dem Alter zu. Ältere Erwachsene leiden auch häufiger an chronischen Erkrankungen oder sie sind auf Medikamente angewiesen, die den Magnesiumstatus verändern, wodurch der Magnesiumabbau erhöht werden kann.
- Gewöhnlich niedrige Magnesiumzufuhren führen zu Veränderungen der biochemischen Pfade, die das Erkrankungsrisiko im Laufe der Zeit erhöhen können. Dieser Abschnitt konzentriert sich auf vier Krankheiten und Störungen, an denen Magnesium beteiligt sein kann: Hypertonie und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, Osteoporose und Migräne.
Verschiedene prospektive Studien mit weit über 1.000.000 Männern und Frauen im Alter von 30 bis 64 Jahren in den USA, den Niederlanden und Großbritannien haben gezeigt, dass:
- Menschen mit einem ausgeglichenen Magnesiumspiegel ein um bis zu 70% geringeres Risiko für einen plötzlichen Herztod haben.
- ein höherer Serumspiegel von Magnesium signifikant mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert waren.
- eine höhere Magnesiumzufuhr über die Nahrung von 250 mg am Tag mit einem signifikant niedrigeren Risiko von ischämische Herzerkrankung, also der verminderten Durchblutung des Herzmuskels verbunden ist.
- eine höhere Magnesiumzufuhr das Schlaganfallrisiko 8% verringern kann.
- höhere Magnesiummengen mit einem signifikant geringeren Risiko für Diabetes verbunden sind.
- ein Magnesiummangel ein Risikofaktor für Osteoporose sein kann.
- Magnesiummangel mit Faktoren in Verbindung steht, die Kopfschmerzen fördern, darunter die Freisetzung von Neurotransmittern und die Vasokonstriktion. Insbesondere bei Patienten mit Migräne wurde ein niedriger Magnesiumspiegel im Blutserum gemessen.
Kann Magnesium die Lebenszeit verlängern?
Dieses Mineral ist an derart zahlreichen und komplexen Systemen beteiligt, dass eine Unterversorgung mit Magnesium zwangsläufig zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann. Unter den pathologischen Vorgängen bei einem Magnesiummangel sind mehrere schwerwiegende chronische Erkrankungen zu finden. Insbesondere Diabetes und Herzerkrankung führen erwiesenermaßen zu einer Verkürzung der Lebenszeit. Schon aus diesem Grund kann die Frage, ob Magnesium die Lebenserwartung verlängern kann, mit einem deutlichen Ja beantwortet werden.
Fett ist für den Körper schlecht – Nicht immer!
Im allgemeinen Sprachgebrauch besitzt das Wort „Fett“ ein ähnlich schlechtes Image wie Mörder, Zahnwurzelbehandlung oder Steuererhöhung. Doch die Ernährungsforschung hat inzwischen bewiesen, dass nicht alle Fette schlecht sind. Es sind vorzugsweise die gehärteten, die sogenannten gesättigten Fette, die dem menschlichen Körper erheblichen Schaden zufügen können. Ungesättigte Fette sind in ausgewogener Menge überaus gesundheitsförderlich. Eine weitere Form der lebensnotwendigen Fette sind die Fettsäuren, von denen das Omega 3 zu den am besten erforschten Stoffen im menschlichen Körper überhaupt gehört.
Die wissenschaftlich erwiesenen Vorteile von Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren sind zur Gesunderhaltung unseres Körpers unglaublich wichtig. Außerdem fördern sie etliche Prozesse, die im menschlichen Gehirn ablaufen.
Omega 3 bei Depressionen
Die Fettsäuren der Omega-3-Gruppe können Depressionen sowie Angstzustände wirkungsvoll bekämpfen, wie etliche Studien ergeben haben. Depressionen sind eine der häufigsten psychischen Störungen weltweit, die zudem jährlich zahlreiche Menschenleben fordert. Die Suizidrate unter depressiven Patienten ist exorbitant hoch. Während im Straßenverkehr in der Bundesrepublik Deutschland rund 3.500 Todesopfer jährlich zu beklagen sind und durch Drogenkonsum rund 1.200 Menschen ihr Leben verlieren, wählen über 10.000 Bundesbürger jährlich den Freitod.
Zwei Drittel davon sind Männer. Bemerkenswert ist zudem, das circa 90 % unter einer psychischen Erkrankung litten, deutlich mehr als die Hälfte davon unter Depressionen. Es kann davon ausgegangen werden, dass Jahr für Jahr mehr als 5.000 Suizide in direktem Zusammenhang mit Depressionen stehen.
Patienten die unter Depressionen leiden, zeigen Traurigkeit, Lethargie und einen allgemeinen Verlust des Lebensinteresses als Symptome. Einige Betroffene quälen sich mit Angstzuständen, sind ständig in Sorge oder leiden deutlich sichtbar unter Nervosität.
Inzwischen haben Studien gezeigt, dass Menschen, die regelmäßig Omega-3-Fettsäuren in ausreichender Menge konsumieren, deutlich weniger für Depressionen anfällig sind. Darüber hinaus wurde erwiesen, dass Depressionspatienten, denen eine erhöhte Menge an Omega 3 Fettsäuren verabreicht wurde eine signifikante Verbesserung der Symptome verspürten.
Es gibt drei Arten von Omega-3-Fettsäuren: ALA, EPA und DHA. Von diesen zeigt die EPA bei der Bekämpfung von Depressionen die besten Resultate. Nachdem mehrere Studien mit nahezu identischen Ergebnissen aufwarten, wird die Omega 3 Fettsäure EPA in modernen psychiatrischen Kliniken mit Erfolg als Antidepressivum eingesetzt.
Omega-3-Fettsäuren können die Gesundheit der Augen verbessern
DHA, ein Typ von Omega-3, ist ein wesentlicher Strukturbestandteil der Netzhaut des Auges. Wird der Körper nicht mit einer ausreichenden Menge DHA versorgt, können Sehstörungen auftreten, die bei anhaltender Unterversorgung chronisch werden können. In mehreren Vergleichsstudien wurde bei Untersuchungen an Patienten mit dauerhaften Augenschäden und an Erblindeten festgestellt, dass diese an einer Unterversorgung mit Omega 3 DHA litten. Als wesentlicher struktureller Bestandteil der Netzhaut ist DHA in der Lage, eine Degeneration der Makula effektiv zu verhindern. In der Folge werden Sehstörungen und Blindheit vermieden.
Wirkung der Omega 3 Fettsäuren bei Ungeborenen und Säuglingen
Omega-3 fördert maßgeblich die Entwicklung des Gehirns in der Schwangerschaft und im anschließenden Säuglingsalter, das haben mehrere unabhängige Studien in Deutschland, Österreich, der Schweiz, England, Frankreich und den USA ergeben.
Demnach sind Omega-3-Fettsäuren entscheidend für die Entwicklung des Gehirns während der embryonalen Entwicklung und im Säuglingsalter. Auch hier spielt DHA eine gewichtige Rolle. Diese Omega 3 Fettsäure stellt gut 40% der mehrfach ungesättigten Fettsäuren im Gehirn. In der Netzhaut der Augen sind es sogar mehr als 60 % aus. Deshalb ist es kaum überraschend, dass Babys, die mit einer mit DHA angereicherten Babynahrung gefüttert werden, ein besseres Sehvermögen haben, als Säuglinge, die auf herkömmlich Weise gefüttert wurden.
Bei Frauen mit einer guten Versorgung durch Omega-3-Fettsäuren während der Schwangerschaft konnte zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass:
- die Kinder eine deutlich höhere Intelligenz besitzen.
- der Nachwuchs über eine bessere Kommunikations- und Sozialkompetenz verfügt.
- erheblich weniger Verhaltensprobleme bei den Kindern zu verzeichnen waren.
- das Risiko einer Entwicklungsverzögerung drastisch gesenkt war.
- das Risiko für ADHS, Zerebralparese sowie Autismus um ein Vielfaches niedriger war.
Für die Entwicklung der Kinder ist es entscheidend, genügend Omega-3-Fettsäuren während der Schwangerschaft und im frühen Lebensalter bereitzustellen. Supplementierung, also die zusätzliche Aufnahme von Omega 3 DHA über medizinische Produkte ist generell mit einer höheren Intelligenz und einem geringeren Risiko für verschiedene Krankheiten verbunden.
Omega-3-Fettsäuren können das Risiko von Herzerkrankungen senken
Herzinfarkte und Schlaganfälle sind die weltweit häufigsten Todesursachen. Bereits vor einigen Jahrzehnten konnten Forscher dokumentieren, dass in Regionen mit hohem Fischverzehr genau diese Krankheiten nur in sehr geringem Maße zu verzeichnen waren und wenn, dann zumeist in sehr hohem Alter. Diese Tatsache konnte durch mehrfache Studien mit der Fettsäure Omega-3 in Verbindung gebracht werden.
In der Tat bieten Omega-3-Fettsäuren zahlreichen Vorteilen für die Gesundheit des Herzen:
- Omega-3-Fettsäuren können zu einer starken Verminderung der Triglyceride führen. Es wurden Reduktionen von 15-30 % gemessen.
- sie können bei zu hohem Blutdruck senkend wirken.
- Omega-3-Fettsäuren sind in der Lage den Serumspiegel des für den Körper guten HDL-Cholesterins zu erhöhen.
- sie sind in der Lage das Zusammenklumpen der Blutplättchen zu verhindern. Dies kann helfen, die Bildung schädlicher Blutgerinnsel zu verhindern, die zum Herzinfarkt oder Schlaganfall führen können.
- außerdem können sie die Arterien glatt, geschmeidig und frei von Schäden halten. Auf diese Weise verhindern Omega-3-Fettsäuren, dass Ablagerungen die Arterien verengen oder diese sich verhärten.
- Omega-3-Fettsäuren reduzieren verschiedenste Substanzen, die während einer Entzündungsreaktion im menschlichen Körper produziert werden. Sie wirken somit entzündungshemmend.
- Bei manchen Menschen können Omega-3-Fettsäuren zudem das für den Körper schlechte LDL-Cholesterin reduzieren. In seltenen Fällen ist es auch möglich, dass diese Fettsäure zu einem erhöhten LDL-Spiegel führt.
Allerdings: Trotz dieser vorteilhaften Auswirkungen auf Risikofaktoren für Herzerkrankungen gibt es keinen überzeugenden Beweis dafür, dass Omega-3-Präparate Herzinfarkten oder Schlaganfällen tatsächlich vorbeugen können.
Omega-3-Fettsäuren verbessern zahlreiche Risikofaktoren für Herzerkrankungen. Bislang fehlt aber der wissenschaftliche Beweis dafür, das sie das Risiko von Herzinfarkten oder Schlaganfällen tatsächlich verringern können.
Omega-3-Fettsäuren können Symptome von ADHS bei Kindern reduzieren
Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine Verhaltensstörung, die durch Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität gekennzeichnet ist. Mehrere Studien weisen darauf hin, dass Kinder mit ADHS weniger Omega-3-Fettsäuren im Blut haben, als ihre gesunden Altersgenossen. In zahlreichen Studien wird zudem festgestellt, dass Omega-3-Präparate die Symptome von ADHS reduzieren können. Omega-3-Fettsäuren helfen Unaufmerksamkeit und Aufgabenerfüllung zu verbessern. Sie reduzieren die Symptome der Hyperaktivität, der Impulsivität und Unruhe sowie Aggression werden vermindert. In einer Studie der Harvard University von 2018 beobachteten Forscher, dass Fischöl als Nahrungsergänzung eine der vielversprechendsten Behandlungen für ADHS sind.
Omega-3-Fettsäuren können Symptome des metabolischen Syndroms reduzieren
Metabolisches Syndrom ist eine Sammlung von Zuständen. Darunter werden Symptome wie die zentrale Fettleibigkeit, auch Bauchfett genannt, sowie ein hoher Blutdruck, Insulinresistenz, hohe Triglyceride und ein niedriger „guter“ HDL-Cholesterinspiegel verstanden. Omega-3-Fettsäuren können bei Menschen mit metabolischem Syndrom die Insulinresistenz sowie die Entzündungs- und Risikofaktoren für Herzerkrankungen verbessern.
Omega-3-Fettsäuren können Entzündungen bekämpfen
Entzündungen sind eine natürliche Reaktion auf Infektionen und Schäden im Körper. Manchmal hält die Entzündung jedoch auch ohne Infektion oder Verletzung lange an. Dies wird als unmotivierte, chronische Entzündung bezeichnet. Derart langfristige Entzündungen können zu fast jeder chronischen Zivilisationserkrankung beitragen, einschließlich Herzerkrankungen und Krebs. Omega-3-Fettsäuren können die Produktion entzündungsbedingter Moleküle und Substanzen, wie entzündliche Eicosanoide und Zytokine, reduzieren. In verschiedenen Studien wurde stets ein Zusammenhang zwischen einer höheren Omega-3-Aufnahme und einer reduzierten Entzündung beobachtet.
Omega-3-Fettsäuren können Autoimmunkrankheiten bekämpfen
Bei Autoimmunkrankheiten verwechselt das Immunsystem gesunde Zellen mit Fremdzellen und beginnt diese anzugreifen. Der Typ-1-Diabetes ist ein Paradebeispiel, bei dem das Immunsystem die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse angreift. Omega-3-Fettsäuren können einige dieser Krankheiten bekämpfen, insbesondere in der Frühphase ihrer Entwicklung.
Studien zeigen, dass eine ausreichende Menge an Omega-3-Fettsäuren im ersten Lebensjahr eines Menschen mit einem geringeren Risiko für viele Autoimmunkrankheiten verbunden ist, einschließlich Typ-1-Diabetes, Autoimmun-Diabetes und Multiple Sklerose. Omega-3-Fettsäuren helfen auch bei der Behandlung von Lupus, rheumatoider Arthritis, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn und Psoriasis.
Omega-3-Fettsäuren helfen psychische Störungen zu lindern
Bei Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen wurden niedrige Omega-3-Spiegel berichtet. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Omega-3-Präparate die Häufigkeit von Stimmungsschwankungen und Schübe bei Schizophrenie und bipolarer Störung reduzieren können. Außerdem kann die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren gewalttätiges Verhalten reduzieren oder unterbinden.
Omega-3-Fettsäuren können altersbedingten geistigen Verfall und Alzheimer-Krankheit bekämpfen
Ein Rückgang der Gehirnfunktion ist eine der unvermeidlichen Folgen des Alterns. Mehrere Studien verknüpfen eine höhere Omega-3-Aufnahme mit einem deutlich reduzierten geistigen Verfall aus Altersgründen und einem verminderten Erkrankungsrisiko für Alzheimer. Darüber hinaus fand eine Studie heraus, dass Menschen, die fetthaltigen Fisch essen, dazu neigen, mehr graue Substanz im Gehirn zu besitzen. Dies ist Gehirngewebe, das Informationen, Erinnerungen und Emotionen verarbeitet.
Omega-3-Fettsäuren können Krebs vorbeugen
Krebs ist eine der häufigsten Todesursachen in der westlichen Welt. Omega-3-Fettsäuren sollen fähig sein, das Risiko für bestimmte Krebsarten zu senken. Interessanterweise zeigen Studien, dass Menschen mit hohem Konsum von Omega-3-Fettsäuren ein bis zu 55% niedrigeres Risiko für Darmkrebs haben. Darüber hinaus deuten Forschungsergebnisse darauf hin, das das Risiko für Prostatakrebs bei Männern und Brustkrebs bei Frauen deutlich niedriger ist, wird viel Omega 3 aufgenommen.
Omega-3-Fettsäuren können Asthma bei Kindern reduzieren
Die chronische Lungenerkrankung Asthma geht mit Symptomen wie Husten sowie Atemnot einher. Schwere Asthmaanfälle können lebensbedrohlich werden. Sie werden durch Entzündungen und Schwellungen in den Atemwegen der Lunge verursacht. Darüber hinaus ist die Asthma-Rate weltweit, insbesondere in den Industrieländern in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Mehrere Studien assoziieren den Omega-3-Konsum mit einem geringeren Asthmarisiko bei Kindern und jungen Erwachsenen.
Omega-3-Fettsäuren können Fett in der Leber reduzieren
Die nicht durch Alkohol bedingte Fettleber (NAFLD) hängt eng mit der Zunahme von deutlich übergewichtigen Menschen zusammen. Diese Adipositas ist verantwortlich für zahllose, meist chronische Folgeerkrankungen, darunter Diabetes. Die Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren verringert jedoch wirksam Leberfett und Entzündungen bei Patienten mit NAFLD.
Können Omega 3 Fettsäuren das Leben verlängern?
Ob Omega 3 Fettsäuren einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt verhindern können, ist wissenschaftlich nicht gesichert. Fest steht aber, dass sie die Herzgesundheit deutlich verbessern können. Außerdem verbessern sie den Gesundheitszustand bei psychischen Erkrankungen, insbesondere bei Depression, wirken entzündungshemmend, was die Entwicklung verschiedenster chronischer Erkrankungen verhindern kann. Insofern kann auch hier mit gutem Gewissen die Frage mit einem deutlichen „Ja“ beantwortet werden.
Ist Cannabidiol (CBD) der moderne Jungbrunnen?
Cannabidiol taucht nicht nur in den Medien häufig auf. Inzwischen ist das aus Hanf gewonnene Mittel, das gerne nur als CDB bezeichnet wird, im Smoothie ebenso zu finden, wie im Morgenkaffee. Bei den meisten Verbrauchern steht Hanf allerdings stellvertretend für Marihuana. Da dieses in Deutschland illegal, ein nur auf Rezept für bestimmte Personen erhältliches Rauschmittel ist, stellt sich die Frage nach dem Unterschied zwischen Marihuana und CDB.
CBD steht für Cannabidiol. Es ist der zweithäufigste Wirkstoff in Cannabis, beser als Marihuana bekannt. CBD ist ein wesentlicher Bestandteil von medizinischem Cannabis. Es stammt direkt aus der Hanfpflanze, die quasi ein Cousin der Marihuana-Pflanze ist. Die Weltgesundheitsorganisation beschreibt Cannabidiol als CBD, das beim Menschen keine Auswirkungen auf Missbrauch oder Abhängigkeitspotenzial zeigt. Bis heute gibt es keine Hinweise auf Probleme im Zusammenhang mit der öffentlichen Gesundheit, die mit der Verwendung von reinem CBD verbunden sind. CBD ist in den meisten Ländern leicht erhältlich und frei verkäuflich.
Der Beweis für die gesundheitlichen Vorteile von Cannabidiol
CBD wurde für eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen angepriesen. Aber der beste wissenschaftliche Beweis für seine Wirksamkeit zeigt das Mittel bei der Behandlung einiger der grausamsten Epilepsiesyndrome bei Kindern. Darunter das Dravet-Syndrom und das Lennox-Gastaut-Syndrom (LGS), die beide normalerweise nicht auf Medikamente ansprechen. In zahlreichen Studien konnte CBD die Anzahl der Anfälle reduzieren und in einigen Fällen sogar vollständig stoppen. Videos über die Auswirkungen von CBD auf diese Kinder und ihre Anfälle stehen im Internet zur Ansicht zur Verfügung und sie sind ziemlich auffällig. In 2018 wurde in den USA das erste von Cannabis abgeleitete Arzneimittel, Epidiolex, das CBD enthält, für diese Erkrankungen zugelassen.
CBD wird außerdem zur Behandlung von Angstzuständen eingesetzt. Bei Patienten, die an Schlafstörungen leiden, deuten Studien darauf hin, dass CBD sowohl beim Einschlafen als auch beim erreichen der Tiefschlafphase helfen kann.
CBD kann eine Option zur Behandlung verschiedener Arten chronischer Schmerzen anbieten. Eine Studie des European Journal of Pain zeigte anhand eines Tiermodells, dass CBD, das auf die Haut aufgetragen wird, Schmerzen und Entzündungen aufgrund von Arthritis reduzieren kann. Eine andere Studie zeigte den Mechanismus, durch den CBD entzündlichen und neuropathischen Schmerz hemmt. Dies sind zwei der schwierigsten Arten von chronischen Schmerzen, die behandelt werden müssen. In diesem Bereich sind weitere Untersuchungen am Menschen erforderlich, um die Behauptungen der CBD-Befürworter hinsichtlich der Schmerzkontrolle zu belegen.
Ist Cannabidiol sicher?
Nebenwirkungen von CBD sind Übelkeit, Ermüdung und Reizbarkeit. CBD kann den Blutverdünnungsspiegel von Coumadin in Ihrem Blut erhöhen und einige Arzneimittel im Blut durch genau denselben Mechanismus erhöhen wie Grapefruitsaft. Ein erhebliches Sicherheitsbedenken bei CBD besteht darin, dass es hauptsächlich als Zusatz und nicht als Medikament vermarktet und verkauft wird. Bei vielen Produkten ist der Verbraucher nicht sicher, ob dieses die Wirkstoffe in der auf dem Etikett angegebenen Dosis enthält. Darüber hinaus kann das Produkt andere, teils unbekannte Elemente enthalten. Darüber hinaus gibt es keine verlässlichen Erfahrungen über die Dosierung bei den verschiedensten Erkrankungen.
Die Quintessenz von Cannabidiol
Einige CBD-Hersteller werben mit unhaltbaren Behauptungen, beispielsweise damit, dass CBD ein Allheilmittel gegen Krebs sei. Notwendig ist eine intensive Forschung, um die Vorzüge dieses Mittels zu verifizieren. CBD könnte sich als eine Option für die Behandlung von Angstzuständen, Schlaflosigkeit und chronischen Schmerzen erweisen. Ohne ausreichende Beweise in Humanstudien können keine wirksamen Dosen ermitteln werden. Da CBD derzeit hauptsächlich als nicht regulierte Nahrungsergänzung erhältlich ist, ist es schwierig, genau zu wissen, was in dem einzelnen Produkt tatsächlich enthalten ist.